Große Drachenvase, Eduard Stellmacher, Amphora-Werke Riessner Stellmacher & Kessel, Turn-Teplitz, weißer Scherben (“Elfenbeinporzellan”), um 1901, markiert
Markiert mit der Krone, “Amphora”, Modellnummer “4553”, Modeleur “50”, “Austria”.
Lit.: Richard L. Scott (Hg.), Ceramics from the House of Amphora 1890-1915, Sidney/Ohio 2004, S. 110.
Um 1900 gelangte die Manufaktur Amphora mit ihrer neuen Produktionsserie von Vasen, die mit fantastischen Meerestieren, Drachen, Schlangen und anderen Amphibien verziert wurden, an die Spitze der europäischen Keramikhersteller. Es war der talentierte Designer und künstlerische Direktor der Firma selbst, Eduard Stellmacher, der die treibende Kraft hinter dieser Erfolgsserie von fantastischen Tierdarstellungen war.
Stellmacher war stets bemüht, am Puls der Zeit zu bleiben und seine Beobachtungen und Inspirationen aus den unterschiedlichsten Kunstströmungen auf originelle Art und Weise in die eigene Produktion zu integrieren. Sein persönliches Interesse für die Anatomie des Körpers – sowohl des Menschen als auch der Tiere – spiegelt sich augenscheinlich in den realistischen Entwürfen dieser Kunstkeramiken wider.
Unsere exzellent erhaltene Vase, mit dem sich um das Gefäß schlängelnden wilden Drachen, repräsentiert sowohl exemplarisch den Fantasiereichtum der Designer Anfang des 20. Jahrhunderts als auch die Faszination an diesen bemerkenswerten Kunstkeramiken.
Die „Amphora-Werke k.k. priv. Keramische Werke Rießner, Stellmacher & Kessel“ wurde 1892 von Hans und Carl Rießner, Eduard Stellmacher und Rudolf Kessel in Turn-Teplitz gegründet. Das Österreich-Ungarische Unternehmen stellte hochqualitatives Kunsthandwerk aus Keramik her und zählt zu den bekanntesten Manufakturen des Jugendstils. Bald nach seiner Gründung beschäftigte das Unternehmen 300 Personen und exportierte seine gefragten Erzeugnisse in die ganze Welt. Neben eher kommerziellen Produkten wurden für Weltausstellungen und andere internationale Kunstmessen aufwändigere Objekte geschaffen. Zu diesen teils monumentalen Ausstellungstücken zählen Vasen mit grotesken Tierwesen wie Drachen und Seeungeheuer, inspiriert von japanischen Holzschnitten, sowie Gefäßen mit Maiden und zarten Frauengestalten in allegorischen Ausführungen. Der hohe Qualitätsanspruch der Gründungsmitglieder brachte das sogenannte „Elfenbein-Porzellan“ hervor, eine glasierte dünnwandige Art der Keramik, welche oft mit Gold, Kaltemailmalerei und Schmucksteinen aufgewertet wurde. Schon damals gewann die Firma mit dieser Technik und der aufwändigen Oberflächengestaltung hohe Auszeichnungen, unter anderem vier „Grand Prix“ auf verschiedenen Weltausstellungen. Heute sind außergewöhnliche Exemplare in den berühmten Jugendstil Museen wie dem Badisches Landesmuseum, Karlsruhe und dem Bröhan-Museum, Berlin vertreten.
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