Große Vase mit Reliefblume, Amphora-Werke Riessner Stellmacher & Kessel, Weißer Scherben (“Elfenbeinporzellan”), um 1900, markiert
Unten markiert mit “AMPHORA”, Modellnummer “0698”, Handwerkernummer “55”, handschriftlich “383” und “3383-47”.
Die böhmische Keramikmanufaktur Amphora zeigte außerordentliche Raffinesse bei der Herstellung ihrer vom französischen und belgischen Art Nouveau beeinflussten floralen Produktionsserie. Als primäre und unendliche Quelle der Inspiration diente die Natur selbst. Die daraus entstandenen ästhetischen Meisterwerke verkörpern nicht nur dekorative Alltagsobjekte, sondern viel mehr bedeutungsgeladene Kunstwerke. Die in exzellent fachmännischer Manier hergestellten Vasen und Krüge wurden mit exotischen Blüten bis hin zu stilisierten Blumen und Bäumen künstlerisch verziert.
Die herausragende Leistung dieser unerschöpflich fantasievollen Designs gipfelte vor allem in weiterer Folge in der gelungenen dreidimensionalen Ausführung der floralen Motive. Sie repräsentieren zum einen das Thema der Vergänglichkeit sowie den stetigen Kreislauf des Lebens. Zum anderen wurden manche dieser Motive auch als Allegorien der Tugenden und Laster der Menschheit verstanden.
Die florale Produktionsserie ist geprägt durch die künstlerische Freiheit, die den Designern in Bezug auf Interpretation und Gestaltung eingeräumt wurde. Nicht umsonst zählt sie heute sowohl am inländischen Markt als auch international zu den erfolgreichsten der Manufaktur. Die originellen Reliefs aus sogenanntem „Elfenbeinporzellan“, in Verbindung mit erdigen Naturtönen sowie präzisen Details in goldener Farbe, machen aus diesen Keramikgefäßen einzigartige Sammlerstücke.
Die „Amphora-Werke k.k. priv. Keramische Werke Rießner, Stellmacher & Kessel“ wurde 1892 von Hans und Carl Rießner, Eduard Stellmacher und Rudolf Kessel in Turn-Teplitz gegründet. Das Österreich-Ungarische Unternehmen stellte hochqualitatives Kunsthandwerk aus Keramik her und zählt zu den bekanntesten Manufakturen des Jugendstils. Bald nach seiner Gründung beschäftigte das Unternehmen 300 Personen und exportierte seine gefragten Erzeugnisse in die ganze Welt. Neben eher kommerziellen Produkten wurden für Weltausstellungen und andere internationale Kunstmessen aufwändigere Objekte geschaffen. Zu diesen teils monumentalen Ausstellungstücken zählen Vasen mit grotesken Tierwesen wie Drachen und Seeungeheuer, inspiriert von japanischen Holzschnitten, sowie Gefäßen mit Maiden und zarten Frauengestalten in allegorischen Ausführungen. Der hohe Qualitätsanspruch der Gründungsmitglieder brachte das sogenannte „Elfenbein-Porzellan“ hervor, eine glasierte dünnwandige Art der Keramik, welche oft mit Gold, Kaltemailmalerei und Schmucksteinen aufgewertet wurde. Schon damals gewann die Firma mit dieser Technik und der aufwändigen Oberflächengestaltung hohe Auszeichnungen, unter anderem vier „Grand Prix“ auf verschiedenen Weltausstellungen. Heute sind außergewöhnliche Exemplare in den berühmten Jugendstil Museen wie dem Badisches Landesmuseum, Karlsruhe und dem Bröhan-Museum, Berlin vertreten.
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