Vase, Hans Bolek, Johann Loetz Witwe, Ätzdekor, Werkbundausstellung 1914
Lit.: E. Ploil, H. Ricke u.a. (Hg.), „Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940“, Band 2, Musterschnitte, Prestel Verlag, München 1989, Musterschnitt 663, S. 230.
Vor allem seit der Jahrhundertwende strebte die Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe Kooperationen mit namhaften europäischen Künstlern an. So lieferte im Vorfeld der Werkbundausstellung in Köln, 1914, der Architekt Hans Bolek eine Reihe von Form- und Dekorentwürfen an die Glashütte.
Hans Bolek, ein Schüler Josef Hoffmanns, überzeugt hier in strenger, Wienerischer Manier mit seinem markanten Ätzdekor. Dieses exzellent erhaltene Stück Jugendstilglas gehört zu der Gruppe der mehrschichtigen Überfanggläser. Besonders auffällig ist das markante und für Boleks Entwürfe typische Herzblattfries, das von vertikalen Streifen einmal unterbrochen wird. Vor allem die Schlichtheit dieser Linien ermöglicht einen ästhetischen Ausgleich zum sonst verspielten dekorativ-vegetabilen Dekor. Der Einsatz eines geometrisch-reduzierten Frieses verstärkt die ästhetische Wechselwirkung zwischen diesen beiden gegensätzlichen Qualitäten innerhalb des Dekors.
Hans Bolek (Wien 1890 – 1978 Wien) war ein österreichischer Architekt und Designer. 1890 in Wien geboren studierte er in den Jahren 1906-1910 an der Kunstgewerbeschule Wien bei Josef Hoffmann. Zeitgleich war er auch Mitarbeiter im Atelier von Otto Prutscher. 1910 machte sich Bolek als Architekt selbständig und war 1914 Gründungsmitglied des Österreichischen Werkbundes. Er lieferte Entwürfe für Bauten und gestaltete als vielseitiger Designer Möbel, Keramiken, Glas und Schmuck. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete Bolek 1946-1962 an der Wiener Modeschule und war als Maler und Grafiker tätig. Bolek starb 1978 in Wien. Glassammlern ist der Name Bolek wegen seiner Glasentwürfe für die Firma Johann Loetz Witwe ein Begriff. Bolek gestaltete in den Jahren 1912 bis 1917 zahlreiche Form- und Dekorentwürfe für die Glasmanufaktur Loetz, darunter Gefäße, die explizit für die Präsentation auf der bekannten Werkbundausstellung in Köln 1914 gedacht waren. Diese sogenannten „Werkbundgläser“ sind nicht nur ein beeindruckendes Zeugnis technischer Meisterschaft, ihre modernen Dekore unterscheiden sich auch grundlegend von den Jugendstil-Dekoren der „Phänomen Genres“ aus dem Hause Loetz.
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