Tänzerin mit Band Werkstätte Hagenauer um 1935

Die Thematik des weiblichen Körpers, oft in Szene gesetzt durch eine künstlerisch-dynamische Pose, spiegelt sich im OEuvre beider Hagenauer Brüder wider. Ihre Entwürfe können eine erotische oder – wie in diesem Fall – athletische Qualität ausstrahlen. Eine unerschöpfliche Inspirationsquelle war der expressive Tanz, wenn wir beispielsweise auch an die Darstellung der berühmten Tänzerin Josephine Baker in Form einer Kleinplastik denken.

Die überzeugende Balance aus ausdrucksstarker Pose, minimalistischen und für die Werkstätte Hagenauer typisch reduzierten Körpermerkmalen sowie dem gelungenen Einfangen einer dynamischen Momentaufnahme, veranschaulicht die unverwechselbare Formensprache dieser bedeutenden österreichischen Designer. Das die Beine der Tänzerin spiralförmig umspielende Kupferband betont in perfekter Harmonie die pure Eleganz dieses ästhetischen Moments. Auch die erzeugte Spannung von leblosen (Kupfer) sowie lebenden Werkstoffen (Holz), verleiht diesem Kunstwerk zusätzliche Ausstrahlung. Der Einsatz dieser Dualität, geprägt vom höchsten kunsthandwerklichen Niveau, zeugt von wahrer Raffinesse.