Sitzgarnitur, Moritz Herrgesell, Schule Koloman Moser, um 1902
Entwurfskizze: Nachlass Herrgesell, Museum für angewandte Kunst Wien, Inv. Nr. KI 15765 3063-11.
Lit.: Vgl. Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Hg.), „Koloman Moser 1868–1918“, Ausstellungskatalog, Wien 1979, S. 203.
Leopold Museum (Hg.), Koloman Moser 1868–1918, Ausstellungskatalog, Prestel 2007, S. 204 –205, 206.
Hochschule für angewandte Kunst (Hg.), „Koloman Moser. Graphik Kunstgewerbe Malerei“, Salzburg und Wien 1984, S. 163, 241.
Christian Witt-Dörring (Hg.), „Koloman Moser. Designing Modern Vienna 1897–1907“, Prestel Verlag, München, London, New York 2013, S. 138, 144, 159, 185, 193.
Moritz Herrgesell studierte von 1901 bis 1905 Architektur an der Wiener Kunstgewerbeschule. Sein berühmter Lehrer war niemand geringerer als Josef Hoffmann. Herrgesell profitierte vor allem von dem Umstand, dass die Bande zwischen Wiener Secession, Kunsthandwerkern und Kunstgewerbeschule in dieser Zeit besonders eng geknüpft waren und auch ein kreativer Austausch über einzelne Klassen und deren Lehrer hinweg häufig stattfand. Durch diese besondere Gegebenheit kam Moritz Herrgesell während seines Studiums auch in Kontakt mit weiteren namhaften Künstlern.
Als einflussreichstes Vorbild sei hier der berühmte Wiener Universalkünstler Koloman Moser genannt. Hoffmann attestierte Herrgesell „sehr viel Begabung und Geschmack“ und empfahl ihn „als vollkommen tüchtig und gewandt in allen diesen Aufgaben“. Der besondere Stil von Moritz Herrgesell findet sich bereits in frühen Entwürfen ab 1903 wieder. Der Einfluss seiner Lehrer ist anfangs omnipräsent und deutlich spürbar. In den folgenden Jahren wird allerdings sein persönliches Verständnis des Möbeldesigns greifbar. Auch nimmt Herrgesell regelmäßig an Ausstellungen und Preisausschreiben teil, durchaus mit gutem Erfolg. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er im elterlichen Tischlereibetrieb und zeigte seine Entwürfe mit großem Erfolg auf nationalen und internationalen Ausstellungen und Bewerben.
Die hier gezeigte Sitzgruppe kann als eine der ersten absolut eigenständigen Arbeiten Moritz Herrgesells aus seiner frühen Schaffenszeit angesehen werden. Deutlich treten die Einflüsse seines Mentors Koloman Moser hervor, doch sind es die feinen Details, die den Entwurf Herrgesells hier klar abheben. Dieses Ensemble aus der Hochblüte der Wiener Möbelkunst um 1900 ist ein seltenes museales Werk aus dem Umkreis der bedeutendsten Künstler dieser Zeit.
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