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Vase Loetz Candia PG 7773 um 1899

SKU 411 ,

Vase, Johann Loetz Witwe, Dekor Candia PG 7773, um 1899, signiert

  • Höhe: 21cm
  • Breite: 10cm
  • Datierung: 1899
    Epoche: Art Nouveau und Jugendstil
    Technik: Glas, formgeblasen und frei geformt, reduziert und irisierend

    Am Boden signiert mit “Loetz Austria”

    Lit.: E. Ploil, H. Ricke u.a. (Hg.), „Loetz – Böhmisches Glas 1880-1940“, Band 2, Musterschnitte, Prestel Verlag, München 1989, Musterschnitt 8064 (neu 186; 1900), S. 60;
    Dekor vgl. Passauer Glasmuseum (Hg.), „Das Böhmische Glas 1700-1950“. Band IV, Tittling 1995, S. 28.

    4.600,00 inkl. MwSt.
    SKU 411 ,
    Beschreibung

    Bereits in den 1890er Jahren versuchte die Firma Loetz sich neu zu erfinden und die Grenzen und Konventionen der regionalen Glasproduktion zu überwinden. Sie begann schon früh mit koloriertem und stark irisierendem Glas zu experimentieren. Dabei ließ sich der Besitzer der Glashütte Loetz, Max Ritter von Spaun, von den Vorreitern auf dem Gebiet (Louis C. Tiffany in New York oder J.& L. Lobmeyr in Wien) inspirieren.

    Der Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten und die größte Anerkennung kam mit der Auszeichnung der Firma Loetz mit dem Grand Prix bei der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900. In der zweiten Hälfte des Jahres 1899, unmittelbar vor der Weltausstellung, kam in der Firma Loetz ein neues Bestreben nach ausdrucksvoller und reicher Formgliederung auf. Diese Vase gehört zu jenen ehrgeizigen Entwürfen, die den Weg zum Erfolg im darauffolgenden Jahr ebneten.

    Die geschwungene Oberfläche korrespondiert mit dem verspielten Dekor, der im selben Jahr erstmals dokumentiert wurde. Die starke Irisierung trägt noch weiter zum besonderen Charakter dieser frühen Loetz Vase bei und die auf der Unterseite gravierte Signatur macht sie zu einer wertvollen Ergänzung einer jeden Glassammlung. Ein identes Exemplar befindet sich in der Sammlung des Passauer Glasmuseums.

    AUSFÜHRUNG

    Die Geschichte der Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe beginnt im Jahr 1836, als ein gewisser H. Johann Bapt. Eisner in Klostermühle (Böhmen) eine Glashütte errichtet. Damals wurde vor allem Gebrauchsglas produziert.

    1851 wurde die Manufaktur von Dr. Franz Gerstner und seiner Frau Susanne – der Witwe des Glasfabrikanten Johann Lötz – erworben. Kurz darauf übertrug Gerstner seine Hälfte an Susanne Lötz, die im Jahr 1858 ihre Firma unter dem Namen „Johann Lötz Witwe“ (später etablierte sich die internationale Schreibweise „Loetz“) registrierte. 1879 übertrug Susanne Lötz die Manufaktur an ihre Tochter und deren Ehegatten, einem gewissen Maximilian Ritter von Spaun.

    Im Jahr 1897 dürfte von Spaun auf einer Ausstellung in Böhmen mit den Gläsern von Louis Comfort Tiffany in Berührung gekommen sein. Eine Begegnung, die wohl einen bleibenden Eindruck bei dem Unternehmer hinterlassen haben muss, denn bereits kurze Zeit später erschienen die ersten Glasobjekte mit „Phänomen Genre“ Dekoren.

    Von Spaun engagierte den aus München stammenden Maler Franz Hofstötter, um für die Pariser Weltausstellung 1900 in der Werkstätte künstlerische Impulse zu setzen. Diese Kooperation war für Maximilian Ritter von Spaun ein voller Erfolg. Seine Glashütte Johann Loetz Witwe wurde in Paris im Jahr 1900 mit dem Grand Prix ausgezeichnet und stand damit quasi über Nacht in einer Reihe mit den traditionsreichen Firmen Louis Comfort Tiffany sowie Émile Gallé und Daum Frères aus Nancy.

    Fast gleichzeitig begann die Zusammenarbeit der Manufaktur Loetz mit Künstlern aus Wien. Besonders die Designer der Wiener Werkstätte und deren Schüler müssen an dieser Stelle hervorgehoben werden: Koloman Moser, Josef Hoffmann, Robert Holubetz, Hubert Gessner und Hans Bolek sowie viele weitere trugen jahrelang bahnbrechende Entwürfe für die Loetz’sche Produktionslinie bei. Exportiert wurde in die ganze Welt: Neben Ausstellungen in St. Louis und Mailand wurde natürlich auch in Wien, Prag und Leipzig ausgestellt. Abnehmer fanden sich unter anderem in London, Paris, Berlin – ja sogar bis nach Indien wurden die begehrten Glasobjekte verkauft.
    Nach den Erfolgen um 1900 ließ das Interesse der Kunden jedoch nach. Die Glashütte versuchte gegenzusteuern, indem immer wieder Künstler aus Wien beschäftigt wurden. 1909 wurde mit Adolf Beckert ein junger, dynamischer künstlerischer Leiter angestellt und 1913 wurden weitere Vertreter mit dem Vertrieb der Gläser beauftragt.

    Der Beginn des Ersten Weltkriegs machte alle Bemühungen zunichte. Die Preise für Warentransporte und Rohstoffe stiegen ins Bodenlose und qualifizierte Arbeitskräfte waren kaum zu bekommen. Konnten die 1910er Jahre noch finanziell überbrückt werden, brachten die 1920er Jahre keine signifikante Entspannung für die Glashütte Johann Loetz Witwe. Man produzierte noch einige Jahre – gestützt durch adelige Geldgeber aus dem Freundeskreis der Familie Spaun – mit ständigem Verlust weiter, doch im Jahr 1939 musste die Glashütte in Klostermühle ihre Produktion wegen Zahlungsunfähigkeit einstellen.

    In den 1980er Jahren erregten die Glasobjekte der Manufaktur Loetz schließlich die Aufmerksamkeit internationaler Sammlungen. Dabei erlebten Objekte aus der Zeit der Pariser Weltausstellung 1900, Vasen mit den Dekorentwürfen von Franz Hofstötter sowie Designs aus der Feder von Kunstschaffenden aus dem Umfeld der Wiener Werkstätte besonders intensive Preissteigerungen. Mit dem Auffinden der Musterschnitte der Glashütte konnte die Forschung auf diesem Gebiet nochmals intensiviert werden.

    Heute finden sich Erzeugnisse dieser traditionsreichen Werkstätte in den berühmtesten Museen der Welt wieder. In den letzten 20 Jahren erlebten die Glasobjekte aus Klostermühle erneut eine starke Preissteigerung – ein Ende scheint aktuell nicht in Sicht. Durch ein globales Netzwerk an Expertinnen und Experten findet ein reger fachlicher Austausch statt und immer wieder werden neue Dekorvarianten entdeckt und mit den ursprünglichen Namen versehen. Gläser der Glashütte Johann Loetz Witwe sind heute begehrter denn je und ein immer größerer Kreis an Sammlerinnen und Sammlern erliegt der Faszination dieser fantastischen Kunstobjekte.

    Vase Loetz Candia PG 7773 um 1899
    4.600,00

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