Jugendstilrelief “Flora” Georg Klimt um 1900

In der Kunstwelt ist der Name „Klimt” untrennbar mit der Zeit um 1900, dem Wiener Jugendstil sowie der Wiener Secession verbunden. Heute gilt Gustav Klimt als einer der bedeutendsten Künstler der Welt. Auch sein jüngster Bruder, der Kunsthandwerker Georg Klimt, war ein Meister seines Fachs. Obwohl Georg Klimts Oeuvre bei näherer Betrachtung deutliche Elemente der Wiener Secession und Glasgow School erkennen lässt, sind seine Arbeiten doch von einer faszinierenden Eigenständigkeit und Vielfältigkeit geprägt, die uns noch heute begeistert. Georg Klimts Werk ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie die Kunstwelt um 1900 miteinander im Austausch stand und sich gegenseitig inspirierte. Während seiner kuratorischen und handwerklichen Arbeit für die Wiener Secession, deren Mitglied er skurrilerweise nie war, kam er in Kontakt mit Charles R. Ashbee, Archibald Knox, den MacNair- Schwestern, Margerete MacDonald Mackintosh, Franz von Stuck und anderen.

Während zu seinen Werken auch Alltagsgegenstände, wie Buchdeckel, Möbelapplikationen oder Uhrzeiger zählen, zeigt sich sein wahres Genie in den per Hand getriebenen Metallreliefen, die er entweder als eigenständige Kunstwerke schuf oder aber als Zierde von Möbelstücken und Wandvertäfelungen. Obwohl viele dieser Objekte nicht mehr in ihrer Urform existieren, sind die daraus entnommenen Reliefe erhalten geblieben. Gerahmt und auf sich selbst reduziert, können sie dabei ihre eindrucksvolle Wirkung noch stärker entfalten. Klimts Gefühl für Rundungen und Proportionen, seine allegorischen, meist mythischen Darstellungen, sowie sein meisterhaftes Können in der Metallverarbeitung verleihen seinen Werken einen einzigartigen Charme.

Die Ausstellungen der Wiener Secession wurden auch von bedeutenden internationalen Künstlerinnen besucht und mit Kunstwerken behangen. Georg Klimt ließ sich bei unserem Relief von Werken der schottischen Künstlerin Margarete MacDonald Mackintosh inspirieren, die mehrmals in der Wiener Secession zu sehen waren.