Portaitvase Amphora Allegorie “Frankreich”, Elfenbeinporzellan, vergoldet, markiert, Ausführung Riessner, Stellmacher & Kessel, Turn-Teplitz, ca. 1903
Entwurf Nikolaus Kannhäuser 1902-1903, Ausführung Riessner, Stellmacher & Kessel, Turn-Teplitz.
am Boden markiert mit “Turn-Teplitz Bohemia RSTK”, “AMPHORA AUSTRIA” und der Pressmarke “02039”.
Lit.: vgl. Richard L. Scott (Hg.), “Ceramics from the House of Amphora 1890-1915”, Sidney/Ohio 2004, S.89
Eine Besonderheit der böhmischen Manufaktur Riessner, Stellmacher & Kessel stellen Gefäße aus Elfenbeinporzellan dar. Ganz dem Zeitgeschmack des französischen Art Nouveau verpflichtet waren dabei die sogenannten „Portaitvasen“ mit ihren Darstellungen weiblicher Gesichter in unterschiedlichem Kontext.
Der Helm, den die Dame auf dieser Vase trägt, ist gut sichtbar mit dem gallischen Hahn geschmückt. Das stolze und kampfbereite Tier symbolisiert Frankreich und damit ist die streitbare Kriegerin mühelos als „Allegorie Frankreichs“ zu erkennen. Ihre Prunkrüstung ist kunstvoll glasiert und aufwendig mit reliefartigen Applikationen geschmückt. Besonders fein ausgearbeitet ist die Ornamentik am Helm und am Schmetterling.
Nikolaus Kannhäuser entwarf den Dekor für die „Allegorie Frankreichs“ um 1902-1903. Sie reiht sich in eine Serie mit Allegorien anderer Nationen wie Deutschland, Österreich oder Russland, und man kann diese kriegerischen Darstellungen durchaus als Sinnbild des erstarkenden Chauvinismus der europäischen Großmächte in der Zeit um 1900 sehen.
Die Vase ist am Boden mit der kompletten Markierung “Turn-Teplitz Bohemia RSTK”, “AMPHORA AUSTRIA” und der Pressmarke “02039” versehen.
Die „Amphora-Werke k.k. priv. Keramische Werke Rießner, Stellmacher & Kessel“ wurde 1892 von Hans und Carl Rießner, Eduard Stellmacher und Rudolf Kessel in Turn-Teplitz gegründet. Das Österreich-Ungarische Unternehmen stellte hochqualitatives Kunsthandwerk aus Keramik her und zählt zu den bekanntesten Manufakturen des Jugendstils. Bald nach seiner Gründung beschäftigte das Unternehmen 300 Personen und exportierte seine gefragten Erzeugnisse in die ganze Welt. Neben eher kommerziellen Produkten wurden für Weltausstellungen und andere internationale Kunstmessen aufwändigere Objekte geschaffen. Zu diesen teils monumentalen Ausstellungstücken zählen Vasen mit grotesken Tierwesen wie Drachen und Seeungeheuer, inspiriert von japanischen Holzschnitten, sowie Gefäßen mit Maiden und zarten Frauengestalten in allegorischen Ausführungen. Der hohe Qualitätsanspruch der Gründungsmitglieder brachte das sogenannte „Elfenbein-Porzellan“ hervor, eine glasierte dünnwandige Art der Keramik, welche oft mit Gold, Kaltemailmalerei und Schmucksteinen aufgewertet wurde. Schon damals gewann die Firma mit dieser Technik und der aufwändigen Oberflächengestaltung hohe Auszeichnungen, unter anderem vier „Grand Prix“ auf verschiedenen Weltausstellungen. Heute sind außergewöhnliche Exemplare in den berühmten Jugendstil Museen wie dem Badisches Landesmuseum, Karlsruhe und dem Bröhan-Museum, Berlin vertreten.
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