Ölgemälde “Ein Regentag” Rudolf Quittner um 1904

Der 1872 geborene Impressionist Rudolf Quittner war ein österreichischer Landschafts- und Genremaler, der ein Virtuose darin war, die Auswirkungen von Luft und Licht auf Leinwand einzufangen. Er studierte zunächst Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und wurde später Schüler an der Académie Julian in Paris, wo er sich intensiv mit Landschaftsmalerei beschäftigte. Quittner war Schüler von Camille Pissarro und Alfred Sisley und wurde nicht nur von Claude Monet inspiriert, sondern auch gefördert. Er reiste zu Studienzwecken durch fast ganz Europa, den Orient und Nordamerika und lebte ab 1901 im Sommer in Paris und verbrachte die Winter in Wien. Rudolf Quittner stellte auf der Biennale di Venezia, im Wiener Künstlerhaus und auf den wichtigsten Kunstmessen seiner Zeit in Paris, Berlin, München, Düsseldorf und Dresden aus. Seine Gemälde wurden von den Kunstkritikern und Journalisten seiner Zeit positiv rezipiert und seine Werke sind heute in Museen wie dem Belvedere und dem Wien Museum ausgestellt.
Rudolf Quittners „Regentag“ zeigt eine verregnete Landschaft mit einer einsamen Frau unter einem Schirm auf einer glänzenden Landstraße. Kahle Bäume und Straßenlaternen säumen den Weg, der an einfachen Hütten und Gärten vorbeiführt. Im Hintergrund ist die markante Silhouette des Mont-Saint-Michel in Frankreich zu erkennen, geheimnisvoll umhüllt von Regen und Nebel. Die düstere Himmelsstimmung, die Spiegelungen in den Wasserlachen und die menschenleere Szenerie schaffen eine stille, melancholische Atmosphäre.