Glasvase Pezzato, Serie “Parigi”, Fulvio Bianconi, Venini & Co., um 1951, originales Verkaufsetikett
Originales Verkaufsetikett “Venini e Co.”
Lit: Marc Heiremans, “Murano Glass. Themes and Variations” (1910-1970), Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart 2002, S. 45;
Marino Barovier, Carla Sonego (Hg.), “Fulvio Bianconi at Venini”, Skira Verl., Milano 2016, S. 163
Die Pezzato Vasen sind unter den markantesten Objekten, die Fulvio Bianconi für die Firma „Venini e Co“ entwarf. Bei dieser Serie griff er auf das sogenannte Tessere-Verfahren zurück, eine alte Technik, die bereits in der Antike, vor der Erfindung der Glasbläserpfeife, angewandt wurde. Die Produktion erfolgt in mehreren Schritten. Zuerst werden die farbigen Glasstücke auf einer flachen Platte, meist in geometrischer Form geordnet und geschmolzen, sodass sich die einzelnen Elemente miteinander verbinden. Anschließend wird ein Rohling aus farblosem Glas über die Tessere-Platte abgerollt, um das Muster auf die Form zu übertragen. Schlussendlich wird das Objekt mit Werkzeugen weiterverarbeitet oder ausgeblasen.
Die Objekte aus der Pezzato Serie, dessen Name sich vom italienischen Wort für Flickwerk ableitet, sind eine Verkörperung dieses Tessere-Verfahrens. Ähnliche Entwürfe hatte die Firma „Venini e Co“ bereits seit den 1920er Jahren in ihrem Assortiment, doch Fulvio Bianconi griff dieses Motiv wieder auf und verlieh ihm ein neues, modernes Design. Die Modelle seiner Pezzato Serie, die er ab 1951 entwarf, sind nach Städten und Kontinenten benannt. Unsere Vase mit ihren roten, grünen, saphir- und strohfarbenen Mosaikelementen ist nach der französischen Hauptstadt benannt und trägt den klingenden, italienischen Namen Parigi.
Die Pezzato Vasen gehören zu den ikonischen Entwürfen der italienischen Glaskunst des 20. Jahrhunderts und sind unter Sammlern hochgeschätzt und begehrt.
Fulvio Bianconi (Padova 1915 – 1996 Milano) war ein italienischer Künstler, Designer und Grafiker. Bianconi arbeitete zeitlebens als Grafiker und Art Director für große italienische Verlagshäuser und Unternehmen. Vom zeichnerisch hochbegabten Bianconi selbst stammt das Bonmot, dass die Malerei seine große Liebe und die Glaskunst sein liebstes Hobby seien. Mit Glas beschäftigte er sich intensiv seit dem Jahr 1946, als er wiederholt die Glasinsel Murano besuchte. Zusammen mit venezianischen Glasbläsern experimentierte er an neuen Glastechniken. Dies ermöglichte ihm, in seinen modernen Entwürfen alte Methoden der Glasherstellung neu zu interpretieren (z.B. „Tessere“-Verfahren). Über Jahrzehnte entwarf er für verschiedene Glashersteller Gefäße, Objekte und Figuren. Herausragend war dabei die Zusammenarbeit mit Paolo Venini. Seine „Pezzato-Vasen“, beispielsweise, sind heute ikonische Objekte des modernen Glas-Designs. Merkmale von Bianconis Entwürfen sind unerschöpfliche Kreativität und leuchtende Farbenkraft gepaart mit angewandter Experimentierfreude. „Fazzoletto“ oder „Pezzato“-Vasen von Fulvio Bianconi sind jedem Sammler von Mid-century-Glas ein Begriff.
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