Paar Vitrinen, Bruno Paul zug., Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk München, um 1905
Bruno Paul besuchte von 1892 bis 1894 auf Initiative seines Vaters die Kunstakademie in Dresden. Im Jahr 1897 gründete er zusammen mit Richard Riemerschmid und anderen Mitstreitern die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk München. Er arbeitete in dieser Zeit parallel als Karikaturist für den Simplicissimus und entwarf Möbel sowie ganze Raumausstattungen.
Die außergewöhnliche Form der beiden Vitrinen sticht sofort ins Auge. Bruno Paul verwendete die Rautenform bei mehreren Projekten. Besonders gern gestaltete er Zierornamente auf seinen Möbelentwürfen mit dieser geometrischen Figur. Auf der Deutschen Kunstgewerbeausstellung Dresden 1906 präsentierte Paul ein Speisezimmer, bei dem Rhomben vielfach verwendet wurden.
Einen ähnlich markanten Sockel mit quadratischem Design wie bei unseren Vitrinen finden wir auch 1904 bei der Münchner Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes wieder. Dort weisen zwei Konsolen mit Bronzen von Franz von Stuck im oberen Bereich das gleiche geometrische Muster auf. Auf derselben Ausstellung finden sich im Sockel eines Vitrinenschrankes eben diese Elemente nochmals. Dort verwendet Paul auch einen Perlstab als Verzierung. Auch die verwendeten Hölzer, Ahorn und Nuss, deuten auf eine Urheberschaft Bruno Pauls hin.
Die beiden Vitrinen sind dezidiert für die Präsentation von Kunstobjekten erdacht worden. Freistehend sind sie beidseitig einsehbar und bieten mit drei Einlagefächern Platz für ausgesuchte Einzelstücke. Leicht und elegant ruht der rautenförmige Vitrinenkorpus auf zwei massiven Nussholzkugeln. Damit entsteht eine raffinierte Verbindung zum kompakten Sockel. Die Beschläge daran sind aus Silber mit kleinen Korallenperlen.
Die Ausführung der Möbel dürfte durch die Vereinigten Werkstätten in München erfolgt sein und sie stellen in ihrer Gesamtheit eine gelungene Komposition von Bruno Paul aus der Zeit um 1905 dar.
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