Große Portraitvase, Amphora-Werke Riessner Stellmacher & Kessel Turn-Teplitz, um 1898, Elfenbeinporzellan, markiert
Markiert mit “AMPHORA” in der Ellipse, Stempel “Turn-Teplitz Bohemia RSTK”, Pressmarke “630” (Modellnummer);
Lit.: vgl. Form in Richard L. Scott (Hg.), “Ceramics from the House of Amphora 1890-1915”, Sidney/Ohio 2004, S. 86;
Abgebildet in Monsters and Maidens: Collectors Edition, Vreeland, S. 103
Darstellungen weiblicher Gesichter und Körper waren ein zentrales Thema des französischen Jugendstils. Werke von Alphons Mucha, Eugène Grasset, Paul Berthon Chéret und Georges de Feure prägten eine komplette Stilrichtung, die sogar mit der Bezeichnung “style Mucha” in die Kunstgeschichte eingegangen ist.
Diese außergewöhnliche Vase, vermutlich entworfen von Nikolaus Kannhäuser, stammt aus der Zeit um 1898 und stellt eine junge Dame dar. Die Frau, mit zarten Blumen und Blättern im Haar, wird von einem goldenen Wald umgeben. Die Glasur ist reliefartig aufgetragen und bekommt so ihre markante Tiefe. Die Qualität der Malerei auf einer Vase dieser Größe ist beeindruckend und die Farbgebung stellt sich äußerst harmonisch dar.
Die Vase ist aus sogenanntem Elfenbeinporzellan und ist am Boden mit der kompletten Markierung versehen.
Die „Amphora-Werke k.k. priv. Keramische Werke Rießner, Stellmacher & Kessel“ wurde 1892 von Hans und Carl Rießner, Eduard Stellmacher und Rudolf Kessel in Turn-Teplitz gegründet. Das Österreich-Ungarische Unternehmen stellte hochqualitatives Kunsthandwerk aus Keramik her und zählt zu den bekanntesten Manufakturen des Jugendstils. Bald nach seiner Gründung beschäftigte das Unternehmen 300 Personen und exportierte seine gefragten Erzeugnisse in die ganze Welt. Neben eher kommerziellen Produkten wurden für Weltausstellungen und andere internationale Kunstmessen aufwändigere Objekte geschaffen. Zu diesen teils monumentalen Ausstellungstücken zählen Vasen mit grotesken Tierwesen wie Drachen und Seeungeheuer, inspiriert von japanischen Holzschnitten, sowie Gefäßen mit Maiden und zarten Frauengestalten in allegorischen Ausführungen. Der hohe Qualitätsanspruch der Gründungsmitglieder brachte das sogenannte „Elfenbein-Porzellan“ hervor, eine glasierte dünnwandige Art der Keramik, welche oft mit Gold, Kaltemailmalerei und Schmucksteinen aufgewertet wurde. Schon damals gewann die Firma mit dieser Technik und der aufwändigen Oberflächengestaltung hohe Auszeichnungen, unter anderem vier „Grand Prix“ auf verschiedenen Weltausstellungen. Heute sind außergewöhnliche Exemplare in den berühmten Jugendstil Museen wie dem Badisches Landesmuseum, Karlsruhe und dem Bröhan-Museum, Berlin vertreten.
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