Portrait Vase, Nikolaus Kannhäuser, Amphora-Werke Riessner, Stellmacher & Kessel Turn-Teplitz, um 1897, Elfenbeinporzellan, markiert
markiert mit „NK“ unterstrichen, “AMPHORA TURN”, „TURN TEPLITZ BOHEMIA RStK Made in Austria“, „132“, geprägt „AMPHORA“, Pressmarke “37” und direkt darunter „21“
Lit.: Vgl. Richard L. Scott (Hg.), Ceramics from the House of Amphora 1890-1915, Sidney/Ohio 2004, S. 94, 321, 323, 327.
Ein besonderes Exemplar aus dem Hause Amphora ist diese von Nikolaus Kannhäuser ca. 1897 bemalte und signierte Portrait Vase. Es handelt sich dabei um ein exzellent erhaltenes Stück aus einer Serie von Vasen, welche die Auseinandersetzung Kannhäusers mit dem Frühwerk Muchas repräsentieren. Ein besonderes Merkmal sind die stilisierten Gesichtszüge dieser jugendlichen Schönheit. Auch die Reduktion der Farbpalette und der Fokus auf gleichermaßen schlichte sowie präzise Ausführungen erwecken eine Hommage an Muchas signifikanten Stil, welcher hier meisterhaft neu interpretiert wird. Das „en-face“ dargestellte Antlitz des Frauenportraits fängt auf intensive Weise die Aufmerksamkeit der betrachtenden Person. Ihr Blick wirkt unaufgeregt und doch auffordernd, friedlich und doch selbstbewusst. Einst von den Augen der Protagonistin losgerissen, wird die Blickführung durch die spiralförmig erhabenen Rippen auf die raffinierte Form der Vase gelenkt. Auch der Hintergrund aus dichten und belaubten Bäumen fügt sich harmonisch in das Gesamtbild dieses Kunstwerks und unterstreicht inhaltlich das Motiv der Flora.
Die „Amphora-Werke k.k. priv. Keramische Werke Rießner, Stellmacher & Kessel“ wurde 1892 von Hans und Carl Rießner, Eduard Stellmacher und Rudolf Kessel in Turn-Teplitz gegründet. Das Österreich-Ungarische Unternehmen stellte hochqualitatives Kunsthandwerk aus Keramik her und zählt zu den bekanntesten Manufakturen des Jugendstils. Bald nach seiner Gründung beschäftigte das Unternehmen 300 Personen und exportierte seine gefragten Erzeugnisse in die ganze Welt. Neben eher kommerziellen Produkten wurden für Weltausstellungen und andere internationale Kunstmessen aufwändigere Objekte geschaffen. Zu diesen teils monumentalen Ausstellungstücken zählen Vasen mit grotesken Tierwesen wie Drachen und Seeungeheuer, inspiriert von japanischen Holzschnitten, sowie Gefäßen mit Maiden und zarten Frauengestalten in allegorischen Ausführungen. Der hohe Qualitätsanspruch der Gründungsmitglieder brachte das sogenannte „Elfenbein-Porzellan“ hervor, eine glasierte dünnwandige Art der Keramik, welche oft mit Gold, Kaltemailmalerei und Schmucksteinen aufgewertet wurde. Schon damals gewann die Firma mit dieser Technik und der aufwändigen Oberflächengestaltung hohe Auszeichnungen, unter anderem vier „Grand Prix“ auf verschiedenen Weltausstellungen. Heute sind außergewöhnliche Exemplare in den berühmten Jugendstil Museen wie dem Badisches Landesmuseum, Karlsruhe und dem Bröhan-Museum, Berlin vertreten.
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