“Der Birkenwald”, Karl Mediz (Wien 1868-1945 Dresden), Öl auf Leinwand, 1894
Abbildung SW-Tafel in Robert Bruck, Karl Mediz, Dresden 1904, S. 20 ff. ; ebda S. 44
Karl Mediz, sowie auch seine Frau Emilie Mediz-Pelikan, nehmen in der österreichischen Malerei der klassischen Moderne eine einzigartige Stellung in, die am Schnittpunkt zwischen Symbolismus und Naturalismus zu positionieren ist. Nach seinen Studien in Wien, München und Paris, erfasste Mediz die sichtbare Welt mit altmeisterlicher Detailgenauigkeit und Präzision, und entführt den Betrachter, wie schon Robert Bruck 1904 beschrieben hat, in ein „Traumland der Ideen (…) in eine Zeit wo die Welt noch bevölkert war von jenen phantastischen Mischwesen, den Halbgöttern der alten Griechen.”
In Robert Brucks Publikation über Karl Mediz aus dem Jahr 1904 ist unser Gemälde unter “Der Birkenwald” verzeichnet und abgebildet. Es befand sich damals in Kölner Privatbesitz und der Autor beschreibt das Werk euphorisch:
“Der Birkenwald! Es gehörte, man war im Jahre des Heils 1894, wirklich Mut dazu, die gewöhnliche Birke, die wir überall bei uns sahen oder auch nicht sahen, zu malen und noch dazu einen ganzen Wald davon. Jetzt ist ja, wie wir wissen, die weissstämmige Birke schon ihres feinen Farbeneffektes wegen in den Gemälden der modernen Künstler ein sehr beliebter Gegenstand geworden. Und die Idee ein Faunenpärchen, das doch eigentlich nur im idyllischen Süden zu Hause sein sollte, in diesen nordischen Wald geraten zu lassen! Auch ohne diese Staffage würde ja sicher das Bild seinen Stimmungszauber besitzen, der Wald wird aber, was dem Künstler vorschwebte, durch das Faunenpaar in das phantastische Märchenbereich versetzt. Die Stämme mit ihrer schönen Rinde, das Gewirr der Äste mit dem wenigen zarten Laub, das Waldgras und das Faunenpaar, alles ist mit zartester feinster Delikatesse gemalt.”
Zu sehen sind auf dem Gemälde wohl der Faun Krotos und eine Nymphe, zwei Waldgeister die nicht nur den Wald beschützen sondern auch für deren Unberührtheit und Gesundheit stehen. Krotos, der Sohn des Pan war ein sehr gewandter Bogenschütze und Jäger, gilt als Erfinder des Jagdbogens und erlangte ein hohes Ansehen durch seinen Fleiß, seinen Eifer und seine Gewandtheit im Wald. Zum Lohn dafür erbaten die Musen von Zeus, dass dieser ihn in einem Sternbild verewige. Krotos wurde daraufhin am Himmel als Sternbild Sagittarius, Schütze, platziert.
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